Licht, Leichtigkeit, Tansparenz, Sarganserland
In der laufenden Ausstellung
von Lucie Schenker dominieren
im Museumbickel Installationen
in Weiss und Hellgrau. Die
Einführung an der Vernissage
hielt Guido Baumgartner,
Kurator Museumbickel.
Von Hans Hidber
Walenstadt. - Seim Eintriu in die
grosse Halle wird mao von einer
ebenso grossen wie luftig-weissen In•
stallation überrascht, die als schwebeodeTreppe
zur Decke hinauf -o der
von dieser berunter führt. Etwas versetzt
ihr Spiegelbild, nur für Fliegen
begehbar. Dasl-eppengebilde l;>esteigea
zu wollen, ist nicht ratsam/ es besteht
aus weisser Fallschirmseide in
leichtenAlurahme n. Die an sich schon
lichtvolle Halle wird noch heller -
aber es gibt auch noch Kontrastpunkte
in Fonn kunstvoll verarbeiteter
Metallgeflechte. Die in SL. Gallen lebende
a~tellende KUnstlerin, Lucie
Schenker, hat ein besonderes Flair
entwickelt, aus industrielleo Werkslof!
en Installationen zu schaffen, die
durch ihre lichtvolle Leichtigkeit und
Transparenz auffallen. Dann sind in
der Ausstellung auch noch in eher
dunk len Farbtönen gehaltene «Objets
trouves•, inspiriert durch Wolkenformationen,
in Ölpastell, Ölkreide und
Graphit zu sehen.
Auseinandersetzung mit Raum
Guido Baumgartner, Kurator des Museumbicke
l, stellte die Künstlerin Lucie Schenker und ihre Werke vor. Die
in Oberbüren geborene Ausstellerin
abso lvierte die Ausbildung als Textil•
entwer!eri n an der Schule für text iles
Gestalten in St. Gallen, wo sie später
als Lehrerin tätig war, wie auch an der
Schule für Gestaltung in der Klasse
Form-Farbe-Raum. Seit 1983 hat sie
schon ein halbes Dutzend Preise für
ihr küns tlerisch-kulturellesWirken er•
halten, so unter anderem den Anerkenaungsprei s der Stadl St. Gallen
und der Stad Friedrichshafen. am
12.Juni 2009 wird sie auch jenen des
Kantons St. Gallen entgegen oehmen
d(irfen. Die Künstlerin, so Baumgarcner,
habe ihn gebeten, Ober ihre ausgestellten
Objekte nicht allzu ausführlich
zu werden, denn es sei Lucie
Schenker ein Anliegen, die Eigenständigkeil
des Publikums und deren
Selbstvertrauen in ihre eigene Wahraehmungsfähigkeil nicht durch «Vorausstrukturenw
zu schmälern. Der
Kurator hob besonders die Auseinandersetzung
der Künstlerin mit dem
Raum hervor, Einbezug des Raums
als Teil ihres Arbeitsmaterials. Dies
komme gerade in dieser weilen Halle
besonders zur Geltung.
industrielle Werkstoffe für Kunst
Ein spezielles Markenzeichen der
Ausstellerin ist die Verwendung von
industriellen Stoffen für ihre lnsta lla•
tions -Objekte. Sie wurde besonders
mit ihren Arbeiten aus reflektierendem
Plexiglas oder Metall bekannt. In
der Ausstellung im Museumbickcl
sind es d.ieFallscbirmseide und Melallge0echte.
Er.aaw11ich, wie gerade mit
Letzteren filigrane Gebilde geschaffen
wurden. lmmer wieder überrascht die
lichtvolle Durchlässigkeit und Leichtigkeit
von verarbeiteten Werksto((eo,
die sonst kaum mit Kunst in Zusammenhang
gebracht werden. Eindrücklich
aber auch die lange Llsle von Einzel-
und Gruppcnausstcllungca sowie
Werken im öffentlichen Raum, die
gleich dutzendweise aufgezählt werden
könnten. In der näheren Region
sind es die Gesta l1ungeo in der Mehrzweckhalle
Unterterzen (1990) und
im Umbau der Spinnerei Jcnni in Ziegelbrücke
2005/07.
Die Autellung dauert bis 26.Juli
2009; die Öffnungszeiten sind Freitag
17 bis 20 Uhr, Samstag/Sonntag 14 bis
17 Uhr.Am Sonntag, 14.Juni, ist um
10.30 Uhr Matint!e mit der Kunstvermittlerin
Karin Dummermuth im Gespräch
mit Lude Schenker.