Sehen, wie das Regenwasser in den Brunnen tropft und ins Biotop fliesst
Die 150 Primarschülerinnen
und Primarschüler im Hof sind
zu beneiden: Sie haben am
Samstag ein Schulhaus erhalten,
das über die Stadt hinaus
zu den schönsten gehört ..
Und der Schulleiter freute sich
über den gelunge,nen Abschluss
einer «unendlichen
Geschichte».
□ Staunend standen Eltern und Gäste
zwischen den fröhlich überbordenden
Kinderseharen und waren
sich dabei einig: Der neue Erweiterungsbau
«Hof 2» südöstlich des 1990
erstellten Schulhauses Hof ist «ein
Wurf» (vgl. Baureportage in der «Ostschweiz
» vom letzten Donnerstag).
Einfacher, klarer, transparenter noch·
als der Nachbarbau, und vielen mod~rnen
baubiologischen Ansprüchen genügend,
schufen die St.Galler Architekten
Martin Engeler und Armin Benz ein
Schulhaus, das den Kinder gefallen
wird. «Schön, hell, heimelig, Platz zum
Spielen» hatten sie sich in einer früheren
Umfrage des 'Architekturburos von
einer Schule gewünscht, wie Martin
Engeler an der Einweihungsfeier sagte.
(Natürlich neben «viel Pause» und «wenig
Aufgaben».) Im Hof sehen die
Schüler beispielsweise, wie das Regenwasser
gesammelt und im Biotop wiederverwendet
wird.
Sogar die Sonne strahlte am Samstag
morgen mit den Erstgixen um die Wette,
als die fröhliche Lehrerschaft mit allen
möglichen Flöten den Marsch in die
schulraumsorgenfreie Zukunft im
Quartier Russen/Kräzern/Sturzeneg'g
blies. Schulleiter Ruedi Hofmänner erinnerte
an den langen Weg zwischen
den beiden bereits bei der jeweiligen
Einweiqung «zu kleinen» Schulhäuser
Kreuzbühl (1967) und Hof (1990). Die
Chancen, dass die «unendliche Geschichte
» auf der «grossen grünen Wiese
» nun doch noch ein Ende gefunden
habe, stünden «weit besser als frühem.
Mit Hofmänner freuten sich Bauvorstand
Erich Ziltener, der die teilweise
«sensationellem> Gestaltungsformen
und Materialien pries, und Helen Kaspar,
die bei ihrem letzten Auftritt als
Schulvorstand insbesondere die vielfältige
Symbolik in Lucie Schenkers ungewöhnlichem
Wandschmuck betonte.
Mit dem 5,7-Millionen-Bau, bei dem
die Kostenvorgabe übrigens eingehalten
werden kann, ist auch angesichts
der Überbauung Hof-Chräzeren genug
Schulraum vorhanden. Der nächste
Schritt in etwa zehn Jahren dürfte eine
Erweiterung Kreuzbühl sein. (mel.)